Montag, 24. Oktober 2011

Besuch aus der Heimat, Prüfungswoche, "The Subways"-Konzert, Tyresta Nationalpark

Von Freitag dem 07.10. bis Montag 10.10. beehrten mich Christina und Markus, zwei Studienkollegen aus Wien, in Stockolm. Leider konnte ich nicht so viel Zeit mit ihnen verbringen und ihnen die Stadt zeigen, wie ich gerne wollte. Am Montag besuchten wir noch gemeinsam das Stadshus (Rathaus). Nachdem hier auch gearbeitet wird, darf man das Gebäude nur mit Führung besichtigen. Diese dauerte 45 Minuten und war sehr unterhaltsam und lehrreich. Hier trifft sich unteranderem die Stockholmer Stadtregierung und findet jedes Jahr das Festessen anlässlich der Nobelpreisvergabe statt. Nachdem es viele Gäste gibt und die Halle nicht so groß ist, werden für jeden Gast 60 cm reserviert, nur der König und seine Familie bekommen 70 cm. Danach mussten meine Besucher leider auch schon wieder abbreisen. Ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende :)

Christina, Markus und ich beim Stadshus

die blaue Halle, hier findet das Nobelpreisbanquet statt

der goldene Saal, bestehend aus einem einzigen riesigen, goldenen Mosaik

Für mich wurde es immer stressiger. Wie schon in einem Blogeintrag vorher erwähnt, war ich auch mal bis in die Morgenstunden auf um für ein Projekt zu arbeiten. In der Woche von 17. bis 22. Oktober fanden keine Vorlesungen statt, sondern nur Prüfungen. Am Donnerstagabend hatten wir unsere Projektpräsentation für Artificial Intelligence. Diese lief eigentlich ganz gut. Wir hatten nur vorher keine Zeit um sie einmal durchzugehen und redeten statt 15 Minuten 25. Außerdem wurde auch unser Report noch bemängelt, aber für das, dass wir ihn um 5 in der Früh geschrieben haben, war er nicht so schlecht und wir bekamen noch 3 von 5 Punkten ;)
Nachdem ich schon einige Tage ca. 10 Stunden pro Tag gelernt hatte, hieß es noch einmal sich ins Zeug zu legen. Der Kurs Medical Engineering war für mich mit viel Aufwand verbunden, weil man einerseits medizinisches Fachvokabular auf englisch und auch auf latein wissen musste (ein Teil der Prüfung bestand aus dem Übersetzen von Begriffen vom englischen ins lateinsiche und umgekehrt). Aber ich hatte in der Schule nie Latein und mein Englisch ist nicht so gut, dass ich weiß was zum Beispiel Nebenniere heißt. Ein Teil umfasste dann auch noch eletronische Verfahren (von dem Gebiet habe ich natürlich auch nicht wirklich viel Ahnung). Daher verließ ich in diesen Tagen nur selten mein Zimmer. Am Samstag musste ich dann um 6 Uhr aufstehen, weil ich um 8 Uhr Prüfung hatte. Nach 4 Stunden (von 5 möglichen) gab ich ab. Es war nicht ganz so schlimm wie erwartet, aber ich werde trotzdem ein paar Punkte verlieren, weil ich etwas was ich auf deutsch weiß,  nicht richtig übersetzt habe. In Schweden haben die Professoren 15 Arbeitstage zeit um die Prüfungen zu verbessern. Also heißt es mal warten...

Am Abend stand dann eine große Post-Exams-Party am Campus an. Eintritt: 11 Euro. Am selben Tag spielten auch "The Subways" in der Stadt und ich entschied mich dann für das Konzert. Bis um 22 Uhr war freier Eintritt. Nachdem die Band doch relativ bekannt ist und wir damit rechneten, dass viele Leute die Chance nutzen werden, waren wir schon um 8.10 Uhr dort. Aber wir lagen weit daneben. Außer uns waren vielleicht noch 15 Leute im Club. Dafür bekamen wir noch den "VIP-Tisch" mit viel Platz zum sitzen (wir waren doch ca. 10 Leute) und somit störte es uns nicht wirklich, dass wir noch etwas warten mussten, weil wir uns gut unterhalten haben. Wie sich herausstellte, war es gut, dass wir so früh dort waren. Um 21 Uhr wollten Sarah und ihr Freund nachkommen, aber die mussten sich 1,5 Stunden anstellen und dann auch noch Eintritt zahlen. Um 22 Uhr spielte dann die Vorband "The Dukes" für eine halbe Stunde. Und um 23 Uhr legte "The Subways" los und sie rockten die Bude. Es waren nicht so viele Leute da, wie ich erwartet habe, aber die Stimmung war trotzdem unglaublich. Um 00.15 war es dann leider auch schon wieder vorbei und eine Stunde später machten wir uns auf den Weg um den letzten Zug noch zu erwischen.

Am Sonntag fragte mich Deborah, ob ich mit in den Nationalpark nach Tyresta will. Nachdem die Sonne schien und schon einige Leute dort waren und davon geschwärmt haben und ich mich die letzten Tage nicht wirklich bewegt habe, musste ich nicht lange überlegen. Um halb zwei traf ich mich mit Deborah und Dominik (beide kommen aus der Schweiz, aber wir redeten trotzdem den ganzen Nachmittag auf englisch). Blöderweise hatte der Zug ein technisches Gebrechen und wir verpassten den Anschlusszug und somit den Bus, der nur jede Stunde fährt. Wir nahmen dann einen Bus, der nicht ganz so weit fährt und gingen die letzten 2 Stationen zu Fuß. Aber es war nicht so schlimm, weil auch dieser Weg schon sehr schön war. Als wir dann bei dem Park ankamen war es leider schon kurz vor 16 Uhr. Wir trafen ein paar Leute aus Flemingsberg, die schon wieder auf dem Heimweg waren. Nachdem es schon so spät war, entschlossen wir uns nur für eine kleine Runden - die sogenannte Kinderwagenrunde :D Ein ca 5 km langer, eben verlaufender, bei einem See vorbeiführender Rundweg. Es war wirklich sehr schön und wir blieben oft stehen um Fotos zu machen und nach ein bisschen mehr als einer Stunde waren wir wieder bei unserem Ausgangspunkt angelangt.


auf dem Weg zum Nationalpark

ein großer Ameisenhaufen, Dominik und Deborah

der See

Wald, Sumpf und eine Sonne, die schon am untergehen ist

zurück in Tyresta (das Dorf besteht aus ca 15 Häusern aus dem 19. Jahrhundert)

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